7. „FH-Förderpreis der mainfränkischen Wirtschaft“ der IHK-Stiftung geht an Professor Dr. Jan Schmitt

11.04.2019 | Wirtschaftsingenieurwesen, Forschung, Ereignisse, Startseite
Die Wirtschaft unterstützt die Automatisierung von Montageprozessen durch einen adaptiven Robotergreiferarm

Die Vizepräsidentin der IHK Würzburg-Schweinfurt, Caroline Trips, hat in Schweinfurt den mit 1.300 Euro dotierten „FH-Förderpreis der mainfränkischen Wirtschaft“ an Professor Dr.-Ing. Jan Schmitt von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) überreicht. Der Professor forscht an der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen zu den Themen Prozessmanagement in der digitalen Produktion, Automatisierungstechnik, kollaborative Robotik und Nachhaltigkeit in der Produktion.

Mithilfe der Förderung möchte Schmitt einen adaptiven Robotergreifer konzipieren und realisieren. Mit Hilfe des Greifers kann u.a. die Prozessintegration in arbeitsteiligen Montageumgebungen verbessert und Montageprozesse flexibilisiert werden. Der Greifer vervollständigt einen bereits vorhandenen smarten Arbeitsplatz mit samt einem kollaborierendem Roboter. Ziel sei es, einerseits Studierenden über die adaptive Greiftechnik als Systemkomponenten den Zugang zu forschungs- und praxisrelevanten Technologien zu ermöglichen. Andererseits stelle der Aufbau des beantragten Robotergreifers hierbei den ersten Schritt dar, um weitere Teilbereiche z.B. in den Gebieten „Sensorintegration“ am Endeffektor des Roboters oder der smarten Mensch-Maschine Kollaboration in arbeitsteiligen Prozessen zu erschließen.

Im Beisein des FHWS-Präsidenten Professor Dr. Robert Grebner und des stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführers Jürgen Bode betonte IHK-Vizepräsidentin Trips die Bedeutung praxisnaher Forschung für den Wissenschaftsstandort Unterfranken. Der FH-Förderpreis stelle eine „weitere Finanzierungssäule für Wissenschaftler in der Region“ dar. Mit der Vergabe verfolge die Stiftung das Ziel, „technologieorientierte, innovative Forschungsdisziplinen, Managementtechniken, Forschungsvorhaben und Projekte an der FH Würzburg-Schweinfurt zu fördern. Die Hoffnung dahinter ist natürlich, dass aus einigen dieser Projekte neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen entwickelt werden, die das Potential haben, hier bei uns in Mainfranken Innovationen zu schaffen und damit Wettbewerbsvorsprung zu schaffen oder zu erhalten.“

FHWS-Präsident Professor Dr. Robert Grebner bedankte sich im Namen der Hochschule Würzburg-Schweinfurt und gab seinem Wunsch Ausdruck, dass Schweinfurt nicht nur die Welthauptstadt der Kugellager sei, sondern auch Welthauptstadt der Robotik werden könne: Die Robotik verändere die Welt, die FHWS könne in ihr als Leuchtturm Anteil nehmen am Standort in Schweinfurt.

Mit dem FH-Förderpreis unterstützt die Wirtschaft seit 2013 praxisnahe Forschungsprojekte der Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Die jährlich ausgezahlte Summe orientiert sich an den Zinserträgen des Stiftungskapitals und variiert je nach Zinslage. Bisher konnte die Stiftung Projekte an der FHWS mit rund 15.000 Euro fördern. Die IHK hatte zuletzt 2018 anlässlich ihres 175jährigen Jubiläums einen Spendenaufruf in der unterfränkischen Wirtschaft gestartet und konnte das Stiftungskapital auf rund 500.000 Euro aufstocken.

Übersicht der bisher geförderten Projekte an der FHWS:

2013: Professor Dr.-Ing. Winfried Wilke und Professor Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt: Studie zur Optimierung der Supply Chain von verderblichen Gütern (OptiChain)

2014: Professor Dr. Christoph Bunsen: Bau eines Elektrorollers

2015: Professor Dr. Karsten Huffstadt: 3D-Scanner zur Echtzeiterfassung eines Modelliermasse-gestützten Designprozesses

2016: Professor Dr. Arndt Balzer: Connected Home Konzept

2017: Professorin Dr. Gordana Michos: PROFIBUS-Schnittstelle für ein Messdatenerfassungssystem

2018: Professor Dr. Christoph Bunsen: Mini-Roboter

2019: Professor Dr. Jan Schmitt: Adaptiver Robotergreifer. Zur Integration in einen kollaborativen, digitalisierten Montagearbeitsplatz