Die Studienaufnahme von Berufsspezialisten an die FHWS wird deutlich verbessert und vereinfacht
Die IHK Würzburg-Schweinfurt und die Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) haben in einem Pilotprojekt eine Kompetenzmatrix erarbeitet, die es beruflich qualifizierten Fachkräften erleichtern soll, ein Studium an der FHWS aufzunehmen. Das Ergebnis wurde grafisch aufgearbeitet und in einer kleinen Broschüre zusammengefasst, die nun im Beisein des Präsidenten der FHWS, Professor Dr. Robert Grebner, und des stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführers, Max-Martin W. Deinhard, vorgestellt wurde.
Seit vielen Jahren besteht für beruflich qualifizierte Fachkräfte die Chance, ein Studium aufzunehmen. Dabei ist es möglich, Prüfungsleistungen aus IHK-Weiterbildungsabschlüssen auf das Studium anrechnen zu lassen, um somit die Studienzeit zu verkürzen. Die Vielfalt der IHK-Abschlüsse erzeugt bei den Prüfungsämtern der Hochschulen jedoch oftmals einen hohen Abstimmungsaufwand. An dieser Stelle setzen nun die IHK und die Hochschule an.
In einem Pilotprojekt analysierten Stefan Göbel von der IHK sowie Dekan Professor Dr. Peter Meyer und Annika Wennemann von der FHWS die bundesweit einheitlichen Rahmenpläne der IHK-Weiterbildungsmaßnahmen mit Blick auf die dort vermittelten Kompetenzen. Anschließend glichen sie diese mit den Kompetenzen ab, die in den Modulen der Bachelorstudiengänge Wirtschaftsingenieurwesen und Logistik vermittelt werden. Auf Basis dieser Kompetenzmatrix wurden Module identifiziert, die für eine Anrechnung der außerhochschulisch erworbenen Leistungen auf die Module der Studiengänge der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen in Betracht kamen. Abschließend fassten die Prüfungskommissionen der betroffenen Studiengänge jeweils Grundsatzbeschlüsse hinsichtlich der Anrechnungsmöglichkeiten. Künftig hat jede beruflich qualifizierte Fachkraft, die nach dem Abschluss der IHK-Weiterbildung ein Studium an der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen aufnimmt, Rechtssicherheit, welche Module angerechnet werden können.
Professor Peter Meyer hofft, dass künftig eine höhere Zahl an Fachkräften mit der besonderen Hochschulzugangsberechtigung ein Studium an der FHWS aufnehmen wird: „Junge Fachkräfte, die sich in der Wirtschaft bewährt haben, können durch ein Studium noch qualifiziertere Aufgaben übernehmen und auf ihr hohes Praxiswissen aufbauen." Auch der IHK-Bereichsleiter Stefan Göbel sieht die Chance, neue Studierende für die Hochschule gewinnen zu können: „Durch die Anrechnung von Leistungen aus den IHK-Weiterbildungen erreichen Studierende mit einem verkürzten Studium einen höheren Bildungsabschluss und stehen den regionalen Unternehmen als hervorragend qualifizierter Nachwuchs zur Verfügung."